Männer
25. Mai 2014
  • 28.Spieltag Landesklasse 2013/14

FSV Havelberg : Haldensleber SC II 2:0 (0:0)

 

Schwierige Geburt am Eichenwald

 

Havelberg. Im vorletzten Heimspiel der ablaufenden Spielzeit hatte der FSV Havelberg die Gelegenheit, sich auch bei der Verbandsligareserve aus Haldensleben für die erlittene Hinspielniederlage (3:6) zu revanchieren und natürlich stand das auch ganz oben auf der Agenda. Ebenso natürlich waren die Spieler von Nochtrainer Gerd Marx gewarnt, denn der feststehende Absteiger konnte auch ohne Verbandsligaspieler Fussball spielen - so mal eben im Vorbeigehen war das Ziel nicht zu erreichen.

So richtig verinnerlicht hatten das die Domstädter dann aber wohl doch nicht. Vor allem offensivtechnisch war man vor 83 Zuschauern im Havelberger Sportforum eben oft nicht bereit, den einen wichtigen Schritt mehr zu tun und so wurde das Ganze zu einer sehr zähen Angelegenheit, die erst im Schlußgang doch noch zum verdienten Erfolg führte.

 

Symtomatisch für den Auftritt des alten und neuen Tabellensechsten war bereits die 7.Spielminute. Sven Leppin hatte sich leicht und locker über rechts zur Grundlinie durchgesetzt und gut nach innen geflankt, aber hier war Havelbergs Goalgetter, der mit Schluricke heute eine Doppelspitze bildete, nicht bereit, zum Ball zu gehen. Eine mögliche frühe Führung war somit verspielt, zumal kurz zuvor auch Benjamin Döring mit seiner Freistoßchance mehr als fahrlässig umgegangen war (3.). Das Spiel hätte mit Sicherheit einen viel besseren Verlauf für den FSV und seinem Anhang genommen.

Die Gäste aus Haldensleben waren vorrangig um Torsicherung bemüht und praktizierten das auch 85 Minuten äußerst diszipliniert. Darüber hinaus hofften sie auf die Konterqualitäten ihres einzigen Angreifers Dang Ngoc, der aber beim bärenstarken Mario Gieseler sehr gut aufgehoben war und so kam vom HSC offensivtechnisch eher wenig. Einzig nach einem Fehler des ansonsten auch wieder sehr solide agierenden David Stamer kam der Ball nach zwölf Minuten einmal in den FSV Strafraum, aber da war ja auch noch Kevin Hochmüller im Kasten, der die Sache locker bereinigte.

Wie zu Beginn der Partie ging der FSV auch nachfolgend viel zu fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um und der HSC blieb weiter im Spiel. In der 11.Minute hatten sich S.Leppin und Bröker sehenswert durch die gegnerischen Reihen kombiniert, am Ende sprang aber nicht einmal eine Ecke heraus. In der 13.Spielminute zielte Markus Bröker, dem die Mannschaft noch zur Torjägerkrone verhelfen will, nur neben das Tor und dann wurde ein Schuß von Domenico Schluricke vielbeinig abgeblockt (15.).

Nachdem dann in der 17.Spielminute Bröker nach erneut guter Vorarbeit von Sven Leppin wieder nicht konsequent zum Ball gegangen war um ihn im leeren Tor unterzubringen, begann die Partie lange vor sich hinzu plätschern. Als es dann nach 28 Minuten zwischen Toni Liebsch und Thoralf Gennermann zu einem Mißverständnis kam, war der HSC plötzlich da und Hochmüller mußte sich schon sehr breit machen, um diese 1 gegen 1 Situation zu meistern. Er tat es aber schließlich und hielt sein Tor sauber.

Das ließ den FSV wieder etwas agiler werden. Ein Kopfball von Toni Leppin nach Freistoß von Schluricke war dann etwas zu schwach geraten, um den guten Switala im HSC Tor Probleme zu bereiten (30.). Dann hatte Markus Bröker gleich zweimal die Chance, die Führung zu markieren, aber seine Versuche waren ohne jede Power (32.). Nur eine Zeigerumdrehung später war es schließlich Schluricke, der nach Flanke von Toni Leppin per Kopf verzog.

Die Haldensleber blieben so auch nach mehr als einer halben Stunde voll im Soll und kamen in der 37.Spielminute zu ihren ersten Eckstoß, den Hochmüller aber locker herunter pflückte. Nachdem dann Benjamin Döring einen Freistoß lediglich neben das Tor setzte (39.) und David Stamer für seine Risikobereitschaft, aus 30 metern direkt abzuziehen, nicht belohnt wurde (43.), ging es mit dem 0:0 in die Kabinen.

 

Zu Wiederbeginn gelobte der FSV Besserung und legte auch gleich sehr vielversprechend los. In der 46.Minute hatte sich Döring klasse durchgesetzt und auf Markus Bröker gespielt, doch der blieb heute über die komplette Spielzeit blass und vertendelte die nächste Chance. Zwei Minuten später kombinierte sich der FSV per Direktspiel sehenswert durch die Reihen der Gäste, aber der Abschluß von Sven Leppin fand in Switala seinen Meister.

Nachdem dann ein Schuß von Bröker abermals viel zu schwach ausfiel (49.) und er dann den Ball nach Flanke von S.Leppin nur über das Tor köpfte (51.), klatschte das Spielgerät plötzlich auf der anderen Seite gegen den rechten Torpfosten. Wie aus dem Nichts wäre das Konzept des Gastes um Haaresbreite aufgegangen. Hier war der FSV schon um einiges mit dem Glück im Bunde (57.).

Havelberg wechselte: für die Doppelspitze Schluricke kam mit Thomas Dreisow eine Doppelsechs auf den Rasen, aber die Devise blieb Attacke. In der 65.Minute zielte dann der sehr agile Toni Liebsch knapp neben das Tor. Dann versuchte sich Thomas Dreisow gleich zweimal per Freistoß, die HSC Keeper Switala aber locker herunter pflückte. Havelbergs Spiel war zielstrebig, aber weiter alles andere als zwingend und der HSC blieb auch nach 75 Minuten weiter im Spiel.

Denn nachdem Bröker in der 73.Minute gegen Switala nur zweiter Sieger blieb und dann auch Döring eher kläglich vergeben hatte (74.), blieb Havelbergs Linksaußen in der 80.Minute auch nach einem tollen Solo im letzten Moment hängen. Die Zeit lief den Havelbergern bei schon fast hochsommerlichen Temperaturen davon. Schließlich mußte ein Strafstoß her, um den Bann zu brechen.

In der 84.Minute hatte Toni Liebsch Sven Leppin mit einem Pass in die Schnittstelle herrlich steil geschickt und der konnte nur per Foul gebremst werden. Den fälligen Strafstoß versenkte Markus Bröker in der 85.Spielminute zum 1:0.

Nun wurde das Ganze im Schlußgang nochmal zu einem ganz anderen Spiel. Die Gäste machten auf und wollten unbedingt den Ausgleich erzielen. So hatte der FSV plötzlich Raum ohne Ende. In der 86.Minute war Markus Bröker nach einem langen Ball mutterseelenallein auf das HSC Tor marschiert, hatte zudem alle Zeit der Welt, schaffte es aber dennoch nicht, den Deckel auf diese Partie zu machen. Als dann Döring mit viel Einsatz in der 87.Minute bis ins Toraus gedribbelt war und Markus Bröker nach Vorarbeit von Gennermann und Ablage S.Leppin aus fünf Metern nur über das Tor zielte, zitterte Havelbergs Anhang doch tatsächlich dem Schlußpfiff entgegen, denn soviel Abschlußschwäche wird in aller Regel gnadenlos bestraft.

Schließlich kam die 90.Spielminute. Toni Leppin brachte einen Freistoß aus der eigenen Spielhälfte in Richtung HSC Strafraum, fand damit Sven Leppin, der das Leder dann sehenswert über den heraus geeilten Switala ins Tor lupfte - 2:0. Kurz darauf war die absolut faire Partie beendet und der FSV hatte seinen Pflichtsieg eingetütet.