Männer
9. November 2013
  • 12.Spieltag Landesklasse 2013/2014

FSV Havelberg : Viktoria Uenglingen 2:1 (1:0) 

 

Am Ende zählen nur die drei Punkte

 

Havelberg. Um nach dem steten Auf und Ab in der bisherigen Spielzeit, der den Havelbergern einen zwölften Tabellenplatz mit lediglich elf Punkten bescherte, endlich Richtung gesichertes Mittelfeld zu marschieren, war am 12.Spieltag ein Dreier schlicht und ergreifend Pflicht. Zu Gast im Havelberger Sportfoum war mit dem Tabellennachbarn aus Uenglingen zwar eine gestandene Landesklasseelf und zudem mußte der Aufsteiger auch auf Thoralf Gennermann (Studium) verzichten, aber das alles zählte nicht. Mit einem 4:1:4:1 System und damit zumindest etwas offensiver aufgestellt, als zuletzt, ging der FSV vor gut 100 Zuschauern das Unternehmen dritter Heimsieg an.

 

Die Havelberger begannen etwas nervös. Die ersten Aktionen waren noch recht fahrig, aber die Richtung stimmte vom Anpfiff weg. Schon in der 2.Spielminute hatte Domenico Schluricke den Ball per Freistoß gut in den Uenglinger Strafraum gebracht, fand jedoch keinen Mitstreiter. Nach fünf Minuten gab es schon den nächsten Freistoß. Diesmal versuchte sich Thomas Dreisow und der fand den Kopf von Nowak, der Ball ging aber nur über das Tor.

Der FSV war inzwischen hellwach, ließ den Ball gekonnt laufen und nach sieben Spielminuten war Sven Leppin ein erstes Mal auf der rechten Aussanbahn durchgestartet, nur seine Hereingabe fand nicht den knochenfreien Möbius und damit war auch der erste Hochkaräter dahin. Die Gäste kamen bis dahin überhaupt nicht ins Spiel. Erst als David Stamer einen Befreiungsschlag unterschätzte, gab es einen ersten Schuß auf das von Kevin Hochmüller gehütete Havelberger Gehäuse, der damit aber keine Probleme hatte und zügig den Gegenangriff einleitete. Prompt zappelte der Ball im Netz der Uenglinger, aber Linienrichter Klose hatte da ein Abseits gesehen. Inzwischen waren schon 14 Minuten gespielt und langsam kam nun auch die Viktoria stärker auf. In der 16.Minute unterbanden die Gäste kampfstark das Havelberger Passspiel und Hochmüller mußte ein erstes Mal richtig eingreifen. Nach einer eher schwachen Ecke von Benjamin Döring, der seinen zuletzt gezeigten Formanstieg nicht fortsetzen konnte, versuchte Uenglingen zu kontern. Schluricke, dem sonst nicht viel gelang, klärte die Situation einsatzstark ins Seitenaus (20.). Der folgende Einwurf brachte jedoch wieder einen Uenglinger in Schußposition und diesmal mußte Hochmüller schon kräftiger zupacken (21.).

Das Ganze änderte aber nichts an der optischen Überlegenheit der Gastgeber. In der 24.Minute hatte Havelbergs Kapitän Sven Leppin auf die Reise geschickt, der sich erneut wieselflink bis in den gegnerischen Strafraum durchsetzte, aber weder den Abschluß suchte noch einen vernünftigen Querpass zu stande brachte. Im Gegenzug zeigte sich die auch heute wieder tadellos funktionierte Havelberger Viererkette auf dem Posten und dann war Sven Leppin wieder auf und davon, aber auch beim dritten Anlauf sprang weder ein Torschuß noch ein vernünftiges Zuspiel heraus (26.). Beim vierten Versuch sollte es dann aber doch endlich klappen. Diesmal legte Havelbergs Rechtsaußen gut auf den mitgelaufenden Rechtsverteidiger Markus Bröker ab und der ließ Obst keine Chance - 1:0 (30.). 

Vom Anstoß weg hatte dann auch der Gast nochmal eine Halbchance, die Hochmüller nicht zum Eingreifen zwang, aber dann plätscherte die Partie erst einmal so vor sich hin. In der 38.Minute hatte Steven Möbius mit tollem Einsatz das Leder erobert und herrlich auf Schluricke steil gespielt, doch der verdendelte diese gute Gelegenheit und spielte den Ball lediglich genau in die Arme von Obst. Bis zum Pausenpfiff von Schiri Machui passierte dann nichts mehr erwähnenswertes. Havelberg schien auf der Siegerstrasse.

 

Die zweite Hälfte begann mit einem Freistoß der Gäste (47.). Den Kopfball pflückte Hochmüller locker herunter und leitete den schnellen Gegenzug ein, den Benjamin Döring mit einem Schuß knapp neben den langen Pfosten etwas unglücklich abschloss (48.). Havelberg kontrollierte weiter das Spiel, aber wie aus dem Nichts stand es plötzlich 1:1. Mit einer tollen Einzelleistung spielte sich Martin Vogler durch Toni Leppin und David Stamer hindurch, fand Hochmüller zuweit vom kurzen Pfosten weg und der Ball schlug ein. Das Spiel schien irgendwie auf dem Kopf gestellt, aber die Havelberger hatte dann auch ein wenig darum gebettelt.

Dieser Ausgleich führte jedoch dazu, dass der FSV den Druck erhöhte und Uenglingen immer öfter in deren Hälfte drängte. Vor allem der agile Markus Nowak schob neben Thomas Dreisow und Markus Bröker das Havelberger Spiel immer wieder an. In der 54.Minute hatte Havelbergs Sechser Thomas Dreisow Markus Bröker in Szene gesetzt, aber Obst im Uenglinger Kasten packte beherzt zu. Dann hatte sich Benjamin Döring gut über links durchgetankt, wurde schließlich doch noch vielbeinig an einem Zuspiel gehindert (56.). Keine Zeigerumdrehung später fand er jedoch Nowak, der den Ball aber nur über das Tor setzte. In der 59.Minute setzte Schluricke das Spielgerät überhastet aus 30 Meter auch nur ins Fangnetz. Dann war Sven Leppin allein vor Torhüter Obst aufgetaucht, blieb aber zu unentschlossen und wieder war die mögliche erneute Führung dahin (61.).

Inzwischen hatte sich die Viktoria vollends dem Halten des Unentschieden verschrieben und verteidigte auch Mittels gröberer Fouls leidenschaftlich. Nach vorn brachte die Ahrendelf kaum noch etwas zu stande. In der 65.Minute hatte sich erneut Bejamin Döring gut über links durchgesetzt, wurde aber abermals vielbeinig gestoppt. Auch Steven Möbius konnte sich nach gutem Zuspiel von Thomas Dreisow schließlich nicht durchsetzen (67.). Kurz zuvor war für den nicht rechts ins Spiel findende Schluricke Youngster Toni Liebsch ins Spiel gekommen. Der legte in der 68.Minute Markus Nowak auf, der es dann mit einem Seitfallzieher probierte jedoch auch nicht ins Schwarze traf. Nachdem Döring in der 75.Minute knapp über das Tor gezielt hatte, gab es keine zwei Zeigerumdrehungen später schon die nächste Großchance mit Sternchen für Sven Leppin nach einem gut getimten Rückpass von Steven Möbius, aber auch die vergab er kläglich und es blieb beim 1:1.

Dann wurde Markus Bröker nach vorn beordert. Für Sven Leppin kam Daniel Rateitschak ins Spiel. Die Uenglinger waren zudem nach gelb/rot für Lange inzwischen auch nur noch zu zehnt auf dem Platz und nun mußte es doch gelingen, den Dreier endlich einzutüten. Aber zunächst scheiterte Döring mit einem strammen Freistoß doch nur wieder an Obst im Tor der Gäste (85.).  Dann ein Freistoß von Markus Bröker. Der fand den Kopf von Toni Leppin und das Leder zappelte endlich zum 2:1 im Netz. Damit war Havelbergs bärenstarke Defensive nicht nur für die gute Abwehr verantwortlich, sondern auch für die Tore und verdiente sich damit ein Extralob.

Im Schlußgang änderte nun der Gast seine Spielweise um 180 Grad. Alles nach vorn hieß nun die Devise und Havelbergs Abwehr bekam nun richtig Arbeit. Kurz vor Ultimo dann ein Schuß aus gut 30 Meter, der zum Glück für den FSV an den Pfosten klatschte (89.). Um Haaresbreite wären die Havelberger in Anlehnung an alte Fussballweisheiten dann doch noch bestraft worden, aber der Krug ging an ihnen vorbei und dann kam die 91.Spielminute, die symptomatisch für Havelbergs Spiel an diesem Tage sein sollte. Uenglingen hatte längst seine Abwehr aufgelöst. Thomas Dreisow kam kurz vor der Mittellinie an den Ball und startete, angefeuert aus 100 Kehlen in Richtung Obst. Mitgelaufen waren Möbius, Döring und Bröker. Dreisows Abschluß wehrte Obst ab, was nicht schwer war. Der Ball landete bei Markus Bröker, der aber auch wieder nur Keeper Obst den Ball in die Arme spielte (92.). Eigentlich gehört eine derartige Chancenverwertung bestraft, aber kurz darauf war die Partie dann doch zu Ende und die drei Punkte in Havelberg geblieben. Statt eines möglichen Kantersieges gab es nur einen Zittersieg, der aber sehr sehr wichtig war.

 

Am kommenden Samstag geht es nun nach Kalbe zum Mitaufsteiger und da sollte sich Havelbergs Offensive wieder an alte Tugenden erinnern, sonst war der Dreier auch nur die Hälfte wert.