- 2. Männer sind dann mal weg - auf Wolke sieben
Heide Klein Schwechten - FSV Havelberg II 1:3 (1:1)
FSV- Reserve mit 9 Spielern zu historischem Sieg
Klein Schwechten/Havelberg (pr). Die Überschrift hört sich wohl etwas übertrieben an, doch heute gab es mal wieder eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt. Da dieser Bericht nur für die Homepage des FSV verfasst ist, kann es ausnahmsweise auch mal etwas spaßig aber dennoch ernsthaft sein.
Hier die Ausgangslage wie sie eigentlich nur die Insider kennen. An diesem Wochenende kam mal wieder alles zusammen bezüglich der Einsatzbereitschaft des FSV II. Mehrere Spieler sind nicht in Havelberg. Ringo Schwerdt ist verletzt. Eike Gennermann wurde bei der Ersten gebraucht. Ein Spieler hatte sich verständlicherweise wegen einer Beerdigung abgemeldet. Auch Steffen Rode von den Altherren musste noch absagen. Keeper Daniel Peter schaffte es dann arbeitsbedingt doch nicht. Da ist es erstmal gut, dass die Betreuer Hartmut Wildermuth und Peter Rollenhagen ruhig bleiben und nicht die Nerven verlieren. Sie hatten auch schon einen Plan und der hieß „Schönberg-Syndrom“. Die Schönberger reisten in Havelberg mit 8 Mann an, dann verletzte sich ein Spieler und die Partie wurde nach knapp 30 Minuten abgebrochen. Im FSV-Team wurde dieser Plan ausgebaut in der Weise, dass sich dann ein Spieler wegen zu starker mentaler Beanspruchung – Burnout – beim Schiri gemeldet hätte. Peter Rollenhagen sah sich in dieser Variante schon zwischen den Pfosten herumirren. Doch dann kam am Treffpunkt der FSV-Reserve alles anders. Keeper Dennie Lindholz von den Altherren und überraschend Benny Endler konnten doch noch kurzfristig für das Spiel gewonnen werden. So standen 10 Spieler zur Verfügung.
Also gab es einen neuen Plan, denn Hartmut Wildermuth ist der Meister taktischer Varianten. Mit 10 Spielern kann man sogar auf Sieg spielen und zwar aus einer sicheren Defensive heraus – mit drei Sechsern - und vorne mit den quirligen Youngstern Rico Gennermann und Max Leppin. Dass nun mit der Halbzeitpause auch noch Christoph Schniegler verletzungsbedingt ausscheiden musste und die Havelberger beim Stand von 1:1 mit zwei Spielern weniger klarkommen mussten, war nicht geplant. Jetzt allerdings kommt der historische Teil des Spiels und dieser ist nur zu erklären durch eine klasse Einsatzbereitschaft und Leistung eines jeden einzelnen FSV-Spielers. Somit haben sich diese zumindest moralisch die Ehrennadel des Vereins verdient und an dieser Stelle folgt die Mannschaftsaufstellung:
FSV: Dennie Lindholz – Frank Prössel, Benny Endler, Kevin Weisener – Peter Rollenhagen, Kenny Jährling, Christian Röder – Christoph Schniegler (bis 45.), Rico Gennermann, Max Leppin
Jetzt noch einige Bemerkungen zum Spielablauf:
Klein Schwechten war vor der Begenung auf Platz 8 der Tabelle angesiedelt. Die 10 FSV-Akteure begannen gut und ließen den Ball laufen. Einige Torschüsse konnten die Gäste verbuchen. Während des Spiels zeigte sich, dass die Domstädter technisch das bessere Team waren. Eine nicht gelungene Abwehraktion der Havelberger nach Freistoss brachte in der 15. Minute dennoch die Führung für die Heide-Kicker. Klasse wie dann die Blau-Weißen in Unterzahl weiterhin ihr Spiel machten. In der 22. Minute passte Peter Rollenhagen an die Strafraumgrenze zu Max Leppin, der kurz ablegte und Kenny Jährling schob mit Übersicht flach ein zum Ausgleich. Christian Röder und Kenny Jährling traten weiterhin in den FSV-Reihen ungewohnt laufstark auf. Einmal war FSV-Keeper Lindholz nach Pass in die Spitze bereits umkurvt, doch dann war Frank Prössel da und rettete. Mit wenigen Chancen auf beiden Seiten ging es nach Pfiff durch den sehr sicheren Schiri André Hoffmann in die Halbzeitpause.
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Christoph Schniegler wollten die Havelberger nun auch mit zwei Mann weniger hinten dicht halten und möglichst ein Kontertor machen. Das gelang prompt. Aus der linken Abwehrreihe zog Frank Prössel mit dem Ball nach vorne, schoss auf´s Tor, der Keeper hielt und beim Nachschuss von Frank Prössel zappelte das Leder in den Maschen (48.). Die überraschende Führung der Gäste war durch die Energieleistung eines Einzelakteurs gelungen. So ähnlich könnte man jetzt fast über jeden Havelberger berichten. Die Heide-Fußballer gaben alles, doch sie ließen zwei gute Möglichkeiten liegen. Ansonsten brillierte die FSV-Abwehr. In der 70. Minute schien der Ausgleich nicht mehr abzuwenden, doch Dennie Lindholz war mit Fußabwehr zur Stelle. Nach Eckball von Christian Röder hätte Kenny Jährling per Kopf fast erneut getroffen. Max Leppin und Rico Gennermann setzten vorne immer wieder Nadelstiche, so dass sich Klein Schwechten nicht mehr traute, bedingungslos nach vorne zu spielen. In der 77. Minute passte Christian Röder in die Spitze und tatsächlich war Rico Gennermann eiskalt und es stand 1:3. Kurios folgte dann die 80. Minute. Peter Rollenhagen konnte nach Schiriball an der Mittellinie entlang der linken Außenlinie zwei Gegenspielern entkommen und wollte im Strafraum abziehen als ein Verteidiger noch zur Ecke klärte. Mit diesem Beispiel ist über die Einsatzbereitschaft der Blau-Weißen an diesem Tage alles gesagt. Auch die letzten Spielminuten brachten die Havelberger über die Zeit und freuten sich dann riesig.
Wenn nun noch die Punkte vom 18. Oktober gegen Schönberg endlich in der Tabelle auftauchen ist festzustellen, dass die Havelberger mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz auf Tabellenplatz 1 stehen bzw. sich durch diesen Erfolg derzeitig auf Wolke sieben sonnen.
Das Nachholspiel gegen Krüden/Groß Garz wird nach jetzigem Stand zu Beginn der Rückrunde im März ausgetragen.
Torfolge: 1:0 (15.), 1:1 Kenny Jährling (22.), 1:2 Frank Prössel (48.), 1:3 Rico Gennermann (77.)
Jana
, 23.11.14
@ Peter, deine Spielberichte sind ja sowieso immer eine Klasse für sich, doch dieser schießt den Vogel ab! Einfach toll! Glückwunsch an die gesamte Mannschaft!
AG
, 23.11.14
@ Peter da kann ich mich nur anschließen. Dir merkt man an wie viel Freude es dir gemacht hat diesen Artikel zu schreiben. Und die Krönung ist ja noch so gut wie immer tagesaktuell. Das bekommt nicht jeder hin und ist mit Sicherheit keine Selbstverständlichkeit. Tolle Arbeit.